Nachberichterstattung Stuttgart Nachrichten, 17.11.2021
In den Regalböden an der Wand reiht sich Pokal an Pokal, und auch die Glasvitrine im gemütlichen Aufenthaltsraum im Taekwondo-Zentrum in Stuttgart-Zuffenhausen ist voller Auszeichnungen. Erst kürzlich ist eine neue hinzugekommen – der Verein wurde von der Sportkreisjugend (SKJ) in Kooperation mit dem Amt für Sport und Bewegung neben den Wasserballern des SV Cannstatt als Club mit herausragenden Leistungen in der Nachwuchsarbeit ausgezeichnet.
Daneben hat die SKJ über 100 weitere Jugendsportlinnen und -sportler geehrt, denen es im Jahr 2020 unter schwierigen Bedingungen gelungen ist, in 17 verschiedenen Sportarten wieder herausstechende Leistungen zu zeigen. Aufgrund der Pandemielage fand die Ehrung nicht im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses statt. Die meisten Vereine entschieden sich für die Variante, die Präsente, Urkunden und Medaillen postalisch zu erhalten. Das Taekwondo-Zentrum und der SV Cannstatt hingegen wurden jeweils persönlich von Martin Maixner, dem Vorstandsvorsitzenden der Sportkreisjugend, in den jeweiligen Sportstätten gewürdigt
„Uns macht die Auszeichnung sehr stolz, diese Anerkennung ist für uns Motivation, auf diesem Weg weiter zu gehen“,sagt Stojan Babic, der Vorsitzende des Taekwondo-Zentrums. 400 aktive Sportler trainieren hier, viele mit Migrationshintergrund. „Wir versuchen durch Sport und Spiel Kindern und Jugendlichen eine verantwortungsvolle Beziehung zum eigenen Körper sowie zueinander zu vermitteln“,sagt Stojan Babic. Neben dem sozialen Auftrag ist das TKD auch eine kleine Talentschmiede – die Bilanz der Nachwuchskämpfer ist beeindruckend.
Von den 15 geehrten Athletinnen und Athleten sicherten sich 13 den Titel bei deutschen Meisterschaften, zweimal sprang die Vizemeisterschaft bei den nationalen Titelkämpfen heraus. Die Zuffenhausener waren der Konkurrent in dieser Kampfsportart also sehr oft einen Schritt voraus.
Die Erfolge fußen auf mehreren Faktoren: Zum einen ist Vanja Babic, der Sohn von Stojan, Bundestrainer der Deutschen Taekwondo Union. Zum anderen haben die Talente in Alexander Bachmann, der bei den Olympischen Spielen in Tokio am Start war, ein Vorbild, dem sie nacheifern können. In Pandemiezeiten hatte der Vollkontaktsport natürlich mit Problemen zu kämpfen. „Aber wir konnten mit den Kindern wenigstens den Formenlauf üben, bei dem festgelegte Techniken in einer vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt werden“, sagt er, und auch die Bundeskadersportler durften trainieren.
Von Elke Rutschmann